Tipp | Düngerstreuer einwintern

 

Step by step Anleitung



1. Waschen


Das allerwichtigste für einen Düngerstreuer, der ins Winterlager kommt ist, dass er wirklich sauber ist. Düngerschmutz ist absolut "Gift für den Lack". Dafür gibt es einige Grundregeln:

  • Immer möglichst zeitnah nach dem Düngen waschen. Nicht ungewaschen über längeren Zeitraum stehen lassen.
  • Bauen Sie für bessere Erreichbarkeit die Schmutzfänger und die Wurfscheiben ab, setzen Sie die Hutmutter vor dem Waschen wieder auf die Nabe um Verschmutzung des Gewindes zu vermeiden.
  • Öffnen Sie die Dosierschieber komplett (Funktion Restmengenentleerung)
  • Alternativ kann man zuerst die Maschine komplett mit Luftdruck Abblasen. Manchmal ist das sogar besser als Waschen, wenn der Streuer bald wieder zum Einsatz kommt. Achten Sie aus Umweltschutzgründen darauf, wo der Düngerstaub hingeblasen wird.
  • Dann Waschen nach dem Motto „Viel Wasser, wenig Druck“. Das Waschen sollte auf einem speziellen Waschplatz erfolgen, damit der abgewaschene Dünger nicht in die Kanalisation gelangt. Gerne kann auch der Hochdruckreiniger verwendet werden, aber bitte die normale Düse verwenden, nicht den Dreckfräser.
  • Nehmen Sie sich Zeit, waschen Sie von allen Seiten, auch von vorne und von unten, etc.. Merken Sie sich die versteckten Stellen, wo sich Düngerstaub hartnäckig anlagert.
  • Empfindliche Stellen wie Ventile, Kugellager, Elektronik und Motoren nicht mit hohem Druck mit dem Hochdruckreiniger bearbeiten. Ein einfacher Wasserstrahl ist hier besser.
  • Die Hydraulikanalage ist mit einem Korrosionsschutz überzogen, achten Sie darauf diesen nicht wegzuwaschen.
  • Bei stark verkrusteter Maschine ist es oftmals gut, zwei Waschgänge zu machen: Erst Grobwäsche, einwirken lassen und dann nochmal Feinwäsche.
  • Die Auslaufkanäle und den Bereich der Schieberführung von unten reinigen.
  • Wichtig ist, die Maschine nach der Reinigung noch einmal laufen zu lassen und sie danach richtig abtrocknen zu lassen. Am besten findet der große Waschtag bei gutem Wetter und milden Temperaturen statt.

Achten Sie beim Reinigen auf Arbeitssicherheit

  • Maschine niemals beim Reinigen laufen lassen
  • Ein- und Aussteigen in den Behälter nur bei angebauter Maschine, nicht bei freistehender - Kippgefahr.
  • Ein- und Aussteigen nur mit geeigneter Steighilfe
  • Maschine Abstützen, wenn unter dem Streuer gearbeitet wird.
  • Schutzkleidung tragen

2. Technik Check


  • Sichtprüfung des Behälters und Rahmens auf Beschädigungen à Lackschäden sofort ausbessern.
  • Prüfung der Hydraulikanlage auf Dichtheit, Beschädigungen. Haltbarkeitsdatum Hydraulikschläuche prüfen und ggfs. Schläuche tauschen.
  • Prüfung aller Anbauteile und Schrauben auf Festigkeit.
  • Prüfung der StVZo-Beleuchtungsanlage.
  • Kabel und Elektronik auf Beschädigungen prüfen.
  • Leichtgängigkeit Schieber und Aufgebepunktverstellung prüfen.
  • Schieberkalibrierung mit Unterlenkerbolzen prüfen (siehe Betriebsanleitung).
  • Aufgabepunktkalibrierung überprüfen.
  • Unter- und Oberlenkerbolzen und Kugeln auf Schäden prüfen.
  • Lage der Wurfscheibennabe prüfen.
  • Wurfflügel auf Verschleiß überprüfen.
  • Bürsten am Auslauf auf Verschleiß prüfen.
  • Funktion Rührwerk prüfen.
  • Gelenkwelle und Gelenkwellenschutz prüfen.

Erstellen Sie eine Mängelliste. Am wichtigsten ist, dass die Maschine in perfektem Zustand eingewintert wird und ohne einen weiteren Handgriff im Frühjahr wieder verwendet werden kann.

Reparaturen müssen durch fachkundiges Personal und mit Original-Ersatzteilen durchgeführt werden.

Tipp: Um nichts zu vergessen alle noch nicht erledigten Punkte am Streuer mit kurzen Streifen Flatterband sichtbar markieren.


3. Abschmieren und Wartung


  • Laut Wartungsplan aus der Betriebsanleitung
  • Gelenkwelle schmieren
  • Wiegebolzen schmieren
  • Schieber und AGP schmieren
  • Hutmutter schmieren
  • Ggfs. Hydraulikfilter wechseln?
  • Telimat und GSE Verstellung prüfen

4. Elektronik


  • Bediencomputer trocken und warm überwintern (im Keller, beheizter Garage, etc.)
  • Bediencomputer vorher mit feuchtem Lappen abwischen
  • Steckverbindungen ggfs. Waschen, trocknen und mit Korrosionsschutz einsprühen

5. Einsprühen mit Korrosionsschutzmittel


  • Das Einsprühen ist ein umstrittener Punkt. Einsprühen muss nicht sein, wenn sorgfältig gewaschen wurde. Es schadet aber auch nicht, die trockene Maschine, insbesondere die beschichteten Wurfflügel und die Edelstahlteile, mit einem umweltverträglichen Korrosionsschutzmittel zu behandeln.
  • Nur Einsprühen, wenn die Maschine auch wirklich komplett sauber und trocken ist.
  • Zum Einsprühen nur zugelassene und umweltverträgliche Mittel verwenden
  • Mittel auf Mineralölbasis (Diesel etc) vermeiden. Sie können die Kunststoffe angreifen und werden beim ersten Waschen abgespült und können in die Kanalisation gelangen.

6. Abstellen


  • Stellen Sie die Maschinen an einen trockenem Ort ab
  • Mit offenen Schiebern abstellen: Dafür durch die Funktion „Restmengenentleerung“ beide Schieber ganz öffnen und dann den Stromstecker ziehen.
  • Die Abdeckplane nicht ganz schließen, so dass eine Öffnung zur Durchlüftung bleibt, um Schwitzwasserbildung zu vermeiden.